Durch die leicht geöffneten Fenster dringen in den ersten Vortragsminuten leichte Hup- und Traktorengeräusche in den Europasaal des Justizministeriums in Magdeburg. Wir schauen uns um, doch die fragenden Blicke einiger Schüler*innen bleiben unbeantwortet? Die Vorhänge sind heruntergelassen und der Politologe Ingos Espenschied hat bereits begonnen. Der Saal ist mit Schüler*innen aus verschiedenen Schulen Sachsen-Anhalts vollständig gefüllt.

In knapp 6 Monaten können unsere 16-jährigen Schüler*innen das erste Mal an den Wahlen zum Europäischen Parlament teilnehmen. Sie dürfen ihre Stimmen abgeben, „Also, die da oben wählen oder abwählen“, sagt der aus Mainz stammende Ingo Espenschied. Auf Einladung der Staatskanzlei und des Ministeriums für Bildung reisen sechs Schülerinnen der Europa AG der KGS W. v. Humboldt zu seiner Live-Dokumenation: „Das Europäische Parlament“.

Vor der Präsentation stärken sich alle mit kleinen Snacks und haben dabei die Gelegenheit am GoEurope-Stand eine der „Deine erste Wahl vergisst du nie – Tassen“ zu gewinnen. Sie können sich über Erasmus+ Austauschmöglichkeiten informieren oder bei der Landeszentrale für politische Bildung an einer großen Leinwand Europas Hauptstädte entdecken.

Danach nimmt uns Ingo Espenschied auf eine etwas längere Multimedia-Tour durch das Europäische Parlament mit. Er interviewt und begleitet den Abgeordneten Carsten Lucke, schlägt einen Bogen über die Kriege, die den Kontinent geprägt haben und spricht über die erste Paneuropäische Bewegung. Anhand von authentischem Bild- und Videomaterial zeigt er, wie das Europäische Parlament erwachsen geworden ist und zu einem wichtigen Entscheidungsträger innerhalb der EU reifte.

„In Vielfalt geeint“ – diese Vielfalt zeigt sich zum Beispiel im Recht der Abgeordneten in ihrer jeweiligen Landessprache zu kommunizieren und Reden zu halten. Nach einer kurzen Abschlussdiskussion schlendern wir zum Magdeburger Weihnachtsmarkt. Auf unserem Weg entdecken wir irgendwo auf den Straßen noch hupende Traktoren und andere landwirtschaftliche Gefährte. „Denen da oben mal die Meinung hupen.“ - auf jeden Fall ein wirksamer, friedlicher und demokratischer Weg des Protests in Magdeburg. Die Deutsche Bahn bringt uns danach fast pünktlich nach Halle.

 

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