Malcamp 20.3.2023 -24.3.2023

Eine 5-tägige Fahrt, die bei jedem, auch wenn er bisher für Kunst und den Kunstunterricht keine so große Leidenschaft besaß, Interesse weckte. Denn in der Akademie Haus Sonneck erweiterte sich das Interesse an der Kunst und Kultur. Man lernte einiges mit neuen Augen zu sehen, auch lernte man neue Menschen und eine neue Umgebung kennen. Die Einrichtung liegt zwischen Naumburg und dem Stadtteil Großjena. Geleitet wurde das diesjährige Kunstcamp von unseren beiden Kunst-Lehrerinnen Frau Kraus und Frau Peisker. Nach unserer Ankunft richteten wir die Zimmer und die Werkstatt ein. Nach einer kurzen Erholungspause fand eine Seminarrunde zum Thema Afghanistan statt, in der es unter anderem um die Taliban ging, die die Macht in Afghanistan übernommen haben und welche Auswirkungen das auf das Land hat. Diesen Talk leitete ein Seminarleiter, der als Entwicklungshelfer in dieser Gegend gearbeitet hatte. Nachmittags bekamen wir eine Einführung in künstlerische Drucktechniken. Anders als in der Schule konnte dies in aller Ruhe geschehen. Wir hatten mehr Zeit Inspirationen zu sammeln, durch den Austausch mit Mitschülern, durch Bücher und Bildmaterial und im direkten Gespräch mit den Lehrerinnen. Parallel fand ein Werkstatt-Angebot statt, welches unsere Kreativität förderte - das Herstellen von Kleisterpapieren, aus welchen wir dann später zum Beispiel eine Verpackung für Räucherstäbchen anfertigten. Die Räucherstäbchen wurden selbstverständlich selbst hergestellt.

Am nächsten Tag bekamen wir Skizzenbücher ausgeteilt, die wir sowohl von innen als auch außen mit orientalischen Mustern oder mit anderen Motiven gestalten konnten. Anschließend fand eine Seminarrunde zum Thema Religionen statt. Insbesondere fokussierten wir uns auf den Islam und seine 5 Säulen. Dazu wurden wir in 4 Gruppen geteilt, um eine kleine Präsentation vorzubereiten. Abends schauten wir uns einen Film über „Die Geschichte des kleinen Muck“ an und arbeiteten an unseren Druckstöcken weiter. Am dritten Tag wiederholten wir alles Besprochene über die aktuelle politische Lage in Afghanistan und die Arbeitsergebnisse der Gruppenarbeit in Form von Kurzfilmen. Nach dem Mittagessen wanderten wir zum Max-Klinger-Haus, welches allein schon durch seine Lage einen Besuch wert ist. Während wir die Aussicht auf Naumburg skizzierten und der Faszination Klingers für diesen Ort nachspürten, wurde es wieder Zeit, um zurückzukehren und das Abendbrot zu genießen. Später fand ein Filmabend statt, mit Snacks und der Möglichkeit wieder an den Druckstöcken oder Skizzen zu arbeiten. Einen Tag vor der Abreise gliederten wir uns in zwei Gruppen. Die einen blieben im Seminarraum und arbeiteten in verschiedenen künstlerischen Techniken, währenddessen sich die andere Gruppe in der Druckwerkstatt im historischen Radeierstübchen einfand und ihre Druckstöcke in kleinen Auflagen druckte (Hoch-,Tief-Druck und Monotypie). Nach dem Mittagessen wurde gewechselt. Am späten Nachmittag bereiteten wir uns auf die abendliche Vernissage mit Kulturprogramm vor. Dort stellten wir unsere entstandenen Kunstwerke aus und präsentierten unsere orientalische Kleidung, hörten traditionelle Musik, probierten orientalische Snacks und nicht zu vergessen erfreuten wir uns an einer kleinen Show von Frau Peisker und Frau Kraus zum Thema Orient. Die Fahrt beendeten wir am fünften Tag mit einem Besuch des Naumburger Doms, der zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätromanik gehört. Ein must-visit für jeden Interessierten!

Es war eine sehr abwechslungsreiche und interessante Woche, von der man viel mitnehmen konnte. Mein Fazit: Kunst ist mehr als „nur“ ein kreativer Prozess.

„Es geht nicht darum, ein Bild zu malen, sondern darum, was der Mensch sagen will, was er fühlt“~Bucka.

Text: M. D. 11G3, Fotos: K. Peisker

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